Die Rechtsgrundlage für den Bremischer Deichverband am rechten Weserufer und seinen Aufbau bildet das Wasserverbandsgesetz. In der darauf fußenden Satzung sind die Rechte und Pflichten, die Aufgaben und Organisationsform geregelt. Organe des Verbands sind das Deichamt und der Vorstand sowie weitere Unterausschüsse (siehe auch Organisation).
Der Bremische Deichverband am rechten Weserufer erhält eine Deichstrecke von rund 107 km. Die Deichlinie besteht neben grünen Erddeichen zu großen Anteilen auch aus Mauern, Stahlwänden und Hafenkajen. Ebenso betreibt der Deichverband ein Sturmflutsperrwerk in der Lesum. Die Deiche und das Sperrwerk schützen die rund 90.000 Mitglieder unseres Verbandes – und natürlich auch alle anderen Einwohner*innen – vor Sturmfluten und Hochwässern aus der Weser und den Nebenflüssen wie Lesum und Wümme. Die Deichunterhaltung und die ständige Anpassung der Deiche und Hochwasserschutzanlagen an den Klimawandel gehören zum täglichen Geschäft.
Im geschützten Verbandsgebiet liegen ca. 650 km Hauptwasserläufe, von denen ca. 437 km in der Gewässerunterhaltung des Deichverbandes liegen. Sie dienen der Entwässerung und Zuwässerung des Binnenlandes. Zu diesem Zweck betreibt der Deichverband insgesamt 16 Schöpfwerke und neben diversen kleineren Sielen zwei größere Siele an den Mündungen der Geestrandbäche in Bremen-Nord sowie zwei Entwässerungssiele südlich der Lesum. Für die Versorgung der Grünlandbereiche und Parks in der Stadtgemeinde Bremen mit Flusswasser in Trockenzeiten stehen vier Zuwässerungsschöpfwerke und 11 Zuwässerungssiele an der Lesum und an der Wümme bereit.
Daneben ist der Deichverband für zwei Schleusenanlagen und neben diversen kleineren auch für drei größere Stauanlagen verantwortlich. Insgesamt werden 19 Sielanlagen und ca. 140 Stauanlagen betrieben.
Für die Arbeitsplätze der Beschäftigten des Verbandes und die für die tägliche Arbeit erforderlichen Baumaschinen, Fahrzeuge und Materialien stehen zwei Betriebshöfe „Am Lehester Deich“ (Verwaltungs- und Sozialgebäude, Fahrzeug- und Gerätehallen, Außenanlagen) und „Lesumsperrwerk“ (Leitwarte, Werkstatt, Materialhalle, Außenanlagen) sowie neben mehreren kleineren Lagerorten ein weiterer Standort in „Lesumbrok“ (Materialhalle, Werkstatt) bereit.
Der Bremische Deichverband am rechten Weserufer betreibt zwei Windkraftanlagen, Photovoltaikanlagen und eine Holzhackschnitzelheizung.
Ziele
Die Ziele des Bremischer Deichverband am rechten Weserufer sind:
- der Schutz der Menschen in Bremen vor Hochwasser und Sturmfluten,
- die Gewährleistung der Binnenentwässerung und Abführung der Niederschläge durch das Gewässersystem und Schöpfwerke sowie
- die Umsetzung dieser Ziele in umwelt- und naturverträglicher Weise.
Unsere Vorfahren haben es verstanden, das Land durch Deichbau und Entwässerung für sich nutzbar zu machen. Sie sahen den Beitrag jedes einzelnen als eine in die Gemeinschaft einzubringende Leistung an. Die Deichsicherheit und die Be- und Entwässerung Bremens in der Verantwortung eines Deichverbands als selbstverwalteter Institution zu belassen, hat sich bewährt.
Der Bremischer Deichverband am rechten Weserufer hat sich in den über 60 Jahren seines Bestehens allen Herausforderungen gestellt und hat seine Aufgaben erfüllt.
Durch konsequente Deichverstärkung und Deicherhöhung sowie den Neubau von Anlagen ist es dem Verband gelungen, Sturmflutkatastrophen und Überschwemmungen in seinem Verbandsgebiet zu verhindern, obwohl die Fluten in jüngster Zeit immer häufiger und höher auflaufen. Seit den Sturmfluten von 1953 und 1962 waren dafür erhebliche Investitionen erforderlich (siehe auch Geschichte der Sturmfluten).
Als eine weitere Herausforderung unserer Zeit betrachtet es der Bremischer Deichverband am rechten Weserufer, bei seiner Arbeit so weit wie möglich Ressourcen zu schonen, Natur zu schützen sowie die Zerstörung und Veränderung naturnaher Landschaften zu verhindern.
Diesen Bemühungen stehen weitreichende Eingriffe in die Natur entgegen wie zum Beispiel
- die fortgesetzte Vertiefung der Unter- und Außenweser,
- der kanalartige Verbau der Flüsse im Binnenland und die Bodenversiegelung sowie
- die weitere Verstärkung des sog. Treibhauseffekts mit vielfältigen Konsequenzen.